Arbeitgeber zahlen ihren Mitarbeiter*innen einen variablen Gehaltsanteil oder Bonus am Jahresende aus. In einer Umfrage des Statista Global Consumer Survey gaben 39 Prozent der Beschäftigten an, dass diese Zahlung in etwa ihrem monatlichen Bruttogehalt entspricht. Knapp ein Viertel der Befragten durften sich über einen Bonus in Höhe von einem bis drei Monatsgehältern freuen. 10 Prozent aller Befragten gaben einen noch höheren Bonus an. Und 23 Prozent erhielten einen Bonus von weniger als einem Monatsgehalt.
Einen gesetzlichen Anspruch auf eine Bonuszahlung haben Arbeitnehmer*innen nicht. Unterschiedliche Faktoren fliessen in die Bonuszahlung ein: In der Regel sind dies über das Jahr hinweg erbrachte Leistungen, die über dem Standard des Unternehmens liegen, aber auch die Zugehörigkeitsdauer zum Unternehmen kann gewürdigt werden. Meist ist mit dem Bonus die Überlegung verbunden, Beschäftigte zu hohen Leistungen zu motivieren.
Probleme in der Realität bei der Ausrichtung auf klassische Bonussysteme
- Ein Bonus in Form von Geld wird an Führungskräfte und Mitarbeiter häufig dann ausgezahlt, wenn der Gesamterfolg des Unternehmens gut ist. Geht es dem Unternehmen wirtschaftlich nicht gut, fällt der Bonus trotz herausragender Leistungen gering aus.
- Bonuszahlungen können Mitarbeiter*innen nur bedingt beeinflussen. Das klassische Bonussystem belohnt vergangen Leistungen, sollte aber für zukünftige Arbeit Motivation schaffen. Den abnehmenden Effekt einer Gehalterhöhung hat schon jeder gespürt, da wir uns an ein höheres Gehalt nur zu schnell gewöhnen.
- Klassische Bonussysteme, die den Fokus auf Einzelleistungen legen, sind problematisch in einer Welt, in der Erfolge (fast) immer Teamleistungen sind. Immer mehr Unternehmen bemühen sich, Kreativität im Team und Teamleistungen zu würdigen.
- Die Bonuszahlung erfolgt meist einmal im Jahr, die zeitnahe Belohnung ist bei klassischen Bonussystemen nicht vorgesehen.
Jetzt bin ich überhaupt nicht gegen Bonuszahlungen. Wir alle freuen uns darüber, wenn es dem Unternehmen gut geht und auch wir davon finanziell profitieren. In unserer Zeit des Wandels brauchen wir aber Alternativen.
Alternativen und Ergänzungen für ein modernes Bonussystem
Hier ein paar Alternativen und Ergänzungen zum klassischen Bonussystem, die in unserer Zeit von New Work in vielen Unternehmen nützlich sein können:
- Urlaubstage oder Sonderurlaub
- Weiterbildungen
- Budget für Teamevents
- Zuschüsse zur Kinderbetreuung
- Flexible Arbeitszeiten
- Individuelle Arbeitszeitvolumen
- Sabbaticals ermöglichen
- Gesundheits- und Fitnessangebote
- Förderung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz, z.B. durch moderne Büroinfrastrukturen
- Flexibel und individuelle auf Mitarbeiter eingehen
Menschen sind unterschiedlich. Das Wichtigste ist das offene Gespräch mit den Mitarbeitern. In unserer Zeit muss die Ausrichtung weg, vom primär auf finanzielle Anreize ausgerichteten Bonussystem. Wir haben heute mehr Möglichkeiten als je zu vor, Lösungen zu finden, die moderne Bonussysteme ermöglichen und Mitarbeiter zum Engagement und Verbleiben im Unternehmen motivieren. Wir sollten dieses breite Spektrum kreativ und aktiv nutzen.
Denkanstoss für heute:
- Wie kannst du ein modernes Bonussystem etablieren?
- Was müsstest du verändern oder ins Gespräch bringen?