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Wie man optimistischer werden kann


Quelle: https://www.statista.com/chart/28997/respondents-that-are-optimistic-that-next-year-will-be-better-than-the-last/

Der weltweite Optimismus für das Jahr 2023 ist deutlich gesunken. Er ist auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2012. Waren in den vergangenen Jahren immer zwischen 75 und 80 Prozent der Befragten optimistisch, dass das nächste Jahr besser werden würde als das vorangegangene, so sind es aktuell nur noch 65 Prozent der Befragten. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Ipsos-Umfrage.

Ein globaler Durchschnitt überdeckt natürlich die individuellen Unterschiede zwischen den Ländern. Betrachtet man die einzelnen Länder, so sind in Brasilien aktuell 85 Prozent der Menschen der Meinung, dass kommende Jahr besser sein wird als das Jahr 2022. Schaut man hingegen auf Japan, dem anderen Ende des Spektrums, so sind nur 36 Prozent der Befragten der Meinung, dass das Jahr 2023 besser werden wird als das aktuelle Jahr. Insbesondere die jüngere Generation ist in Japan aktuell pessimistisch, was unter anderem mit dem seit langem anhaltendem geringen Wirtschaftswachstum in Zusammenhang gebracht wird.

Wenn sich ein Trend abzeichnet, dass der Optimismus deutlich sinkt, geht das auch an unseren Unternehmen und den Menschen dort nicht spurlos vorbei.

Wie kann man optimistischer werden?

Das Leben ist schöner, wenn das Glas halb voll ist. Wer aktuell den Nachrichten folgt, muss sich anstrengen, nicht pessimistisch zu sein. Je nach sozioökonomischem Hintergrund fällt es manchen Menschen zurzeit besonders schwer.

Viele Studien belegen, dass Optimisten mehr Geld verdienen, bessere Beziehungen haben und sogar länger leben. Martin Seligman, Direktor des Zentrums für Positive Psychologie an der Universität von Pennsylvania beschreibt in seinem Buch „The Hope Circuit“, dass man Optimismus lernen kann. Hier sind drei Möglichkeiten, wie du bei dir selbst ansetzen kannst, Optimismus auszubauen. Vielleicht ist der einen oder andere Tipp auch einem deiner Team-Mitglieder nützlich.

1. Visualisiere dein bestmögliches Selbst

Die Vorstellung einer idealen Zukunft, kann ihren Optimismus tatsächlich steigern. Dies wurde in zahlreichen Studien belegt. Hintergründe sind hier in rund 30 Studien zum Thema zu finden: https://link.springer.com/article/10.1007/s10902-016-9824-z.

Die Visualisierung des «bestmöglichen Selbst» in den Bereichen Familie, Beruf, Partnerschaft oder Gesundheit hat Optimismus steigernde Wirkung. Im Buch «The How of Happiness» beschreibt Psychologieprofessorin Sonja Lyubomirsky ihre positiven Erfahrungen mit dieser Übung mit hunderten von Probanden. Konkret kannst du dir dein Traumleben in 10 Jahren vorstellen. Wie würde es aussehen? Was würdest du tun und wie würde es sich anfühlen? Die empfohlene Übung besagt, dass man einmal pro Woche über dieses Leben schreibt für nur sechs bis acht Minuten. Die oben erwähnten Studien zeigen, dass diese und andere Übungen zur Vorstellung einer idealen Zukunft deinen Optimismus tatsächlich steigern können.

2. Akzeptiere, dass Enttäuschungen unvermeidbar sind

Viele negative Dinge, die wir vorhersagen, treten tatsächlich nie ein. Selbst wenn die negativen Dinge eintreten, sind sie oft doch weniger schlimm oder wir erholen uns auch in der Regel recht schnell von ihnen.

Anstatt also etwas Negatives zu erwarten, das ohnehin nur gelegentlich so eintritt, kannst du daran arbeiten, das Positive zu erwarten, das dann gelegentlich auch enttäuscht werden wird. Wer ständig das Schlimmste erwartet, schützt sich vielleicht vor Enttäuschungen, aber er nimmt sich auch die Vorfreude der «positiven Erwartungen von Ereignissen», z.B. die Vorfreude auf einen Urlaub.

Du wirst immer mal wieder enttäuscht werden, egal, was du tust. Die Denkweise der Erwartungshaltung zu verändern, ist vielleicht nicht einfach, aber den Fokus kann man durch Achtsamkeit lenken.

3. Rücke die Dinge ins rechte Licht

Deinen Optimismus kannst du durch folgenden evidenzbasierten Ansatz steigern: Stelle deiner extrem negativen Vorhersage eine absichtlich extrem positive Vorhersage gegenüber. Diese Methode kann dir helfen, «die Dinge ins rechte Licht zu rücken». Zwischen den beiden Extremen einer katastrophalen Interpretation der Ereignisse und einer übersteigert positiven Interpretation, liegt dann ein goldener Mittelweg, eine realistische Interpretation.

Denkanstoss für heute:

  • Womit könntest du deinen Optimismus ausbauen?
  • Was würde dir und deinem Team gut tun, um eine positive Grundstimmung für das kommende Jahr zu etablieren?

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Dr. Isabel Arnold

Mit Beratungsmandaten seit 2009 bei führenden mittelständischen Unternehmen sowie international tätigen Konzernen und vielen Seminar- und Workshopbesuchern jedes Jahr gilt Dr. Isabel Arnold als eine der erfahrensten Führungsexpertinnen Deutschlands und der Schweiz für Teamentwicklung.