Im Jahr 2021 waren rund 21 Prozent aller berufstätigen Eltern, deren jüngstes Kind unter drei Jahre war, in Elternzeit. Die Möglichkeit zur unbezahlten Freistellung von ihrer Arbeit nutzten aber nur relativ wenige Männer.
45 Prozent der erwerbstätigen Mütter mit Kindern unter drei Jahren nutzten die Elternzeit, hingegen nur drei Prozent der erwerbstätigen Väter. Bei Eltern mit älteren Kindern, bei denen das jüngste Kind unter sechs Jahren war, ist das Ungleichverhältnis gross. Der Anteil der Frauen in Elternzeit betrug 25 Prozent, jener der Männer hingegen nur 1,6 Prozent.
Dass kaum Männer in Elternzeit gehen, wird unter anderem mit der ungleichen Bezahlung zwischen vielen Männern und Frauen erklärt. Da das gezahlte Basiselterngeld 65 Prozent des letzten Nettoverdiensts beträgt, maximal aber 1.800 Euro pro Monat, übernimmt nach dieser finanziell ausgerichteten Interpretation, oft die Frau den grösseren Teil der Elternzeit. Die bereinigte Gender Pay Gap betrug 2022 in Deutschland immer noch sieben Prozent.
Jedes Paar muss für sich entscheiden, ob Elternzeit genutzt werden soll und wer wieviel davon wahrnimmt. Ich möchte aber dafür plädieren, dass auch hier die Zeiten sich ändern. Das traditionelle Rollenbild hat sich nicht nur im Beruf überlebt, auch im Zusammenleben und Privatleben bringen insbesondere jüngere Generationen neue Vorstellungen und Erwartungen ein.
Vätern schadet es sicher nicht, sich für die Erziehungsarbeit in den sehr jungen Jahren der Kinder Zeit zu nehmen. Unternehmen schadet es sicher nicht, Väter mit der Erfahrung der Erziehung von Kleinkindern im Unternehmen zu haben.
Wer langfristig ein starkes Unternehmen haben möchte, in dem Verständnis für andere Menschen und ihre Situation ein selbstverständlicher Teil der Unternehmenskultur ist, kann durch Elternzeit einen wertvollen Beitrag leisten. Männer sollten diese Chance nutzen und als Vorbild vorangehen.
Insights für Teamentwicklung
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Dr. Isabel Arnold
Mit Beratungsmandaten seit 2009 bei führenden mittelständischen Unternehmen sowie international tätigen Konzernen und vielen Seminar- und Workshopbesuchern jedes Jahr gilt Dr. Isabel Arnold als eine der erfahrensten Führungsexpertinnen Deutschlands und der Schweiz für Teamentwicklung.