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Wer mit neuen Gewohnheiten Erfolg haben will, muss lernen Misserfolge zu meistern


Quelle: https://de.statista.com/infografik/26441/umfrage-zu-guten-vorsaetzen-fuer-das-neue-jahr/

Jedes Jahr nehmen sich zum Jahreswechsel viele Menschen vor, neue Gewohnheiten zu etablieren. Gesundheit, Sport, Familie, Freundschaften, Beruf und Weiterbildung lassen die Listen der „guten Vorsätze für das neue Jahr“ oft lang werden. Wer sich verändern möchte, will oft neue Gewohnheiten entwickeln, um grosse Ziele zu erreichen. Die Vorsätze sind aber häufig nicht von Erfolg gekrönt, da man sich zu wenig Gedanken über die Umsetzung macht.

 Wer neue Gewohnheiten etablieren will, muss zuerst lernen, sich mit dem Scheitern anzufreunden. Hier sind drei Dinge, die du konkret tun kannst, um neue Gewohnheiten sicher zu etablieren.

1. Kleine Experimente mit der Möglichkeit des kontrollierten Scheiterns

Wer einen Marathon laufen möchte, sollte zum Start nicht den Halbmarathon anpeilen, wenn das weit über der aktuellen Fitness liegt. Welche Distanz ist also möglich, für die du dich anstrengen musst, die du aber vermutlich schaffen wirst? 6 Kilometer oder 8 Kilometer?

Wenn du als Unternehmer Angst vor Ablehnung hast, behindert dich das in der Entwicklung deines Unternehmens. Deine Fähigkeit im Umgang mit Ablehnung kannst du verbessern, wenn du dir an 60 Tagen hintereinander kleine Gelegenheiten suchst, bei denen du vermutlich Ablehnung erfahren wirst. Also Gelegenheiten, in denen man „Nein“ zu dir sagt. Was könnten diese Gelegenheiten bei dir sein?

Die Grundidee ist einfach: Immunisiere dich gegen grosse Enttäuschungen, indem du die Experimente kleiner machst. 60 Tage lang eine kleine Ablehnung zu suchen, ist dann dein Training mit etwaigen grösseren Enttäuschungen zurechtzukommen, nicht zuletzt werden viele Enttäuschungen gar nicht eintreten. Bei 6 Kilometern nicht die ganze Distanz zu laufen, steigert dennoch die Fitness. Das „kleine Scheitern“ zu akzeptieren, nimmt uns den Druck. Die guten Vorsätze für Sport im neuen Jahr scheitern nicht im Januar, sie scheitern im März, wenn die erste Euphorie verpufft ist. Wer sich darauf einlässt, kleine Rückschläge einzuplanen, steigert die innere Stärke durchzuhalten.

2. Geh eine öffentliche Verpflichtung ein

Sich grosse Ziele zu setzen, ist leicht und begeistert viele. Der konkrete Anfang ist dann schon wesentlich schwieriger. Wer sich selbst ein Zeitfenster setzt, bis zu dem der Start erfolgt, steigert seine Erfolgschancen erheblich. Ein wirksamer Weg, neue Gewohnheiten zu etablieren, ist die „öffentliche Verpflichtung“. Verabrede mit einem Freund oder Kollegen einen konkreten Termin, an dem du ihm oder ihr deinen konkreten Plan mit den Schritten zur Umsetzung deines Vorhabens zeigen wirst.

Dieser Termin zwingt dich, die notwenigen Abklärung, beispielweise für das Erlernen einer Fremdsprache oder des öffentlichen Redens, zu treffen. Mit diesen konkreten Informationen, wie du deinen Plan umsetzen möchtest, nimmt der Aufbau der Gewohnheiten konkrete Gestalt an. Die „öffentliche Verpflichtung“ gegenüber einer Person, die dir wichtig ist, hilft dir, das Ziel in konkrete Massnahmen zu übersetzen, die dann auch zeitlich eingeplant werden und einen Termin haben.

3. Notiere deine Fortschritte und Lessons Learned über längere Zeiträume

Anstatt jede einzelne Lern- oder Sporteinheit zu bewerten, ist es für den Aufbau neuer Gewohnheiten nützlich, längere Zeiträume zu beurteilen. Statt sich zu ärgern, dass man gestern wieder nicht gelaufen ist, ist es hilfreich, die Woche oder 14-Tage als Ganzes in Blick zu nehmen. Wir sehen dort unsere Bemühungen, auch wenn nicht jede einzelne Einheit unserem Ideal entsprochen hat. Auch lässt uns ein längerer Zeitraum besser beurteilen, was uns guttut. Wir erkennen, was zu viel und was zu wenig ist, besser, wenn wir uns von der Bewertung einzelner Elemente lösen.

Nützlich für den Aufbau neuer Gewohnheit ist es, Lessons Learned zu notieren. Sie geben uns die Möglichkeit, früher zu erkennen, was uns Freude macht und uns deshalb beim Beibehalten der Gewohnheiten unterstützt und was uns dazu verleiten könnte, die neue Gewohnheit wieder zu beenden. Über die Zeit entsteht eine Sammlung von Erkenntnissen, die wir hervornehmen können, wenn wir merken, dass die Motivation nachlässt. Allein die Tatsache, dass wir notieren, was funktioniert hat, um die neue Gewohnheit umzusetzen, erweitert unser Repertoire an Kenntnissen, wie das Beibehalten für uns persönlich funktioniert. Mit diesen Erkenntnissen kannst du dich von allgemeinen Aussagen lösen und dein individuelles Vorgehen zum Umsetzen neuer Gewohnheiten festigen.

Insights für Teamentwicklung:

  • Was würde dir am meisten helfen, neue Gewohnheiten zu etablieren?
  • Wie kannst du mit deinem Team neue Gewohnheiten festigen?

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Dr. Isabel Arnold

Mit Beratungsmandaten seit 2009 bei führenden mittelständischen Unternehmen sowie international tätigen Konzernen und vielen Seminar- und Workshopbesuchern jedes Jahr gilt Dr. Isabel Arnold als eine der erfahrensten Führungsexpertinnen Deutschlands und der Schweiz für Teamentwicklung.